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Wohnraum für Schwalbe, Sperling und Co.
Aktuelles – 18.10.2021

Wohnraum für Schwalbe, Sperling und Co.

Die Stadt unterstützt den NABU bei der Aufstellung eines Artenschutzhauses
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#badhomburg

Bad Homburg. In der Politik wird viel über Wohnraum gesprochen, in Bad Homburg wird er einfach geschaffen – in diesem Fall allerdings für unsere gefiederten Freunde wie Mauersegler, Sperling, Star, Schwalbe und Co. Am Freitag, 15. Oktober 2021, haben Mitglieder des NABU Ober-Eschbach in einer gemeinsamen Aktion mit der Stadtverwaltung im Schulgarten der Grundschule Ober-Eschbach ein Artenschutzhaus für Vögel errichten lassen.

 

„Es wird für diese Tierarten immer schwieriger, Nistplätze beispielsweise an Privathäusern oder anderen Gebäuden zu finden“, weiß auch Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak. Er hofft, dass bald Leben in dem Artenschutzhaus Einzug hält. Auch beim NABU ist die Freude groß, schließlich hatte man lange an dem Projekt getüftelt. „Wir mussten zunächst mal einen geeigneten Standort finden“, erzählt der Vorsitzende Günter Schuchmann. Der ist nun mit dem Schulgarten gefunden, der im Besitz der evangelischen Gemeinde und an den Förderverein der Grundschule im Eschbachtal verpachtet ist. „Alle Beteiligten haben sehr gut mitgespielt“, so Schuchmann weiter, der überzeugt ist, „dass das Artenschutzhaus eine Bereicherung für den Schulgarten darstellen wird“. Zudem mussten noch Genehmigungen eingeholt und auf die Lieferung des Artenschutzhauses durch die Firma Agrofor aus Wettenberg gewartet werden.  Schuchmann: „Und jetzt konnten wir endlich loslegen.“

 

Die Aushub- und Fundamentarbeiten wurden bereits vor einigen Tagen fertiggestellt. In einem weiteren Schritt wurde jetzt der sechs Meter hohe Mast mit dem Artenschutzhaus an der Spitze aufgestellt. Das Haus, das einen Durchmesser von rund zweieinhalb Metern hat, bietet Raum für sechs Mauersegler-Paare, zwölf Brutkammern für Sperlinge, jeweils drei Brutkammern für Stare und Nischenbrüter wie den Hausrotschwanz, drei Großraumkästen für Fledermäuse sowie 24 Schwalbennester.

 

Ein solches Artenschutzhaus kann, wenn man auf möglichst viele Bewohner hofft, nicht einfach überall aufgestellt werden. Von entscheidender Bedeutung ist eine hindernisfreie An- und Abflugmöglichkeit von allen Seiten. Die luftige Höhe, in der das Multikulti-Vogelhaus platziert wird, erklärt sich zum einen durch den Schutz vor natürlichen Feinden und andererseits mit den Mauerseglern, die sich beim Abflug zunächst mehrere Meter fallen lassen, um die benötigte Fluggeschwindigkeit zu erreichen.

 

„Gerade unter den Schwalben muss sich das neue Angebot erst noch herumsprechen“, weiß der städtische Umwelt- und Landschaftsplaner Thomas Wenzler. Der Standort in der Ortsmitte biete aber günstige ökologische Voraussetzungen. Und Günter Schuchmann freut sich über den Lerneffekt, den das Artenschutzhaus für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Eschbachtal mit sich bringen wird: „Gerade im Schulgarten und in den Pausen, vielleicht auch im Unterricht, werden die neuen Mieter Gesprächsstoff sein.“